360 S7 im Test
Bild: Robert Mertens
Der 360 S7 ist ein smarter Saug-Wisch-Roboter und stammt vom chinesischen Unternehmen Qihoo. Der Nachfolger vom beliebten und überzeugenden S6 bedient sich bei den Roborock-Modellen und übernimmt viele Funktionen und Teile vom Design. Der Hersteller Qihoo setzt auf eine hohe Qualität und hat die Schwachstellen des Roborock S5 mithilfe von eigenen, innovativen Ideen gelöst. Wir haben den rund 350 Euro teuren 360 S7 über einen längeren Zeitraum in unserer Wohnung getestet. Im nachfolgenden Testbericht schildern wir unsere ausführlichen Eindrücke von der Verarbeitung, den Funktionen, der Handhabung und der Reinigungsleistung.
Inhaltsverzeichnis
Weiterführend: Unser Saugroboter Test.
Die Vor- und Nachteile im Schnellüberblick
Vorteile | Nachteile |
---|---|
hochwertige Verarbeitung, ansprechendes, flaches Design | aufgrund der Bauhöhe passt der S7 nicht unter alle Möbelstücke |
präzise Lasernavigation, speichert mehrere Karten | prachsteuerung bisher nur in den USA möglich |
sehr gute Saugleistung auf Hartböden und Kurzflorteppichen | keine Ersatzbürsten im Lieferumfang |
Festlegung von individuellen Reinigungs- und No-Go-Zonen | |
überzeugende Wischfunktion trotz fehlender Wasserpumpe |
Ausstattung, Funktionen und Lieferumfang
Bild: Robert Mertens
Durch das runde Design und das weiße Gehäuse sieht der smarte Saug- und Wischroboter ansprechend und modern aus. Optisch orientiert sich der S7 am Vorgänger und an den beliebten Roborock-Modellen. Auf seiner Oberseite befinden sich ein großer LDS (Laserdistanzsensor), der Ein- und Ausschalter und ein Home-Knopf. Klappt man die Oberseite auf, erscheinen ein Staubbehälter samt HEPA-Filter und ein praktisches Multitool. An der Unterseite des S7 befinden sich ein kleines Navigationsrad, 2 große Räder, eine Seitenbürste und der Saugschacht.
Der 360 S7 besitzt eine höhere Saugkraft (2.000 Pa) als sein Vorgänger (1.800 Pa) und verwendet nur noch eine Seitenbürste. Sein Betriebsgeräusch liegt je nach Saugstufe zwischen 50 und 65 dB. Das Volumen des Staubehälters wurde auf 570 ml (statt 400 ml) angehoben. Die praktische Wischfunktion besteht aus einem 150 ml großen Wasserbehälter und einem Wischtuch. Auf eine elektrische Wasserpumpe wurde leider verzichtet. Im Inneren befindet sich ein 3.200 mAh starker Li-Ionen-Akku. Mit einer Ladung schafft der Saugroboter rund 120 Minuten. Nach etwa 3,5 Stunden ist der Akku wieder voll.
Der smarte Saug- und Wischroboter ist mit mehreren Infrarot-, Stoß- und Absturzsensoren ausgestattet und navigiert intelligent via LiDAR und Mapping. Besonders praktisch: Der S7 entpuppte sich in unserem Test als ein richtiger Kletterkünstler und überwindet bis zu 2,5 cm hohe Türschwellen oder Kanten. Der 360 S7 lässt sich manuell und per Smartphone-App bedienen und individuell einstellen. Die Alexa-Sprachsteuerung funktioniert aktuell nur in den USA. In der App lassen sich mehrere Karten speichern, No-Go- und No-Mop-Zonen festlegen und benutzerdefinierte Bereiche reinigen.
Zum Lieferumfang gehören eine kompakte Ladestation (inklusive Kabelmanagement), das Netzteil, 5 internationale Netzadapter, 1 Wasserbehälter mit Wischtuch, 6 Wasserfilter und die Bedienungsanleitung.
Funktionen & Produktdaten
Batterie | |
Laufzeit (min) | 110 |
Ladezeit (min) | 240 |
Batteriekapazität (mAh) & Akkutyp | 5.200mAh Li-Ion |
Bauweise | |
Bauform | Rund |
Länge x Breite x Höhe (cm) | 35,3 x 35,3 x 9,36 |
Reinigung | |
Saugkraft (pa) | 3000 |
Überwindet Hindernisse/Türschwellen bis (cm) | 1.9 |
Seitenbürsten | |
Filter | HEPA |
Geräuschpegel (dB) | 63 |
Staubbehälter Kapazität (ml) | 420 |
Wassertankkapazität (ml) | 180 |
Automatische Absaugstation | Ja |
Funktionen | |
Navigation | LDS |
automatische Saugkraftverstärkung (Teppich) | Ja |
Wischfunktion | Ja (passiv) |
Sprachsteuerung | Ja |
Google Assistant | Ja |
Amazon Alexa | Ja |
App-Funktionen | |
Echtzeit-Verfolgung | Ja |
Interaktive Karte | Ja |
Mehrere Karten / Etagen | Ja |
Selektive Reinigung | Ja |
Virtuelle Sperren | Ja |
Die Verarbeitung
Bild: Robert Mertens
Qihoo hat ganze Arbeit geleistet und einen hochwertigen, robusten und tadellos verarbeiteten Saug-Wisch-Roboter hergestellt. Optisch und von der Verarbeitung her wirkt der 360 S7 wie eine Mischung aus dem S6 und den Roborock-Modellen S5, S5 MAX und S6. Während unseres Tests haben uns die Bedienelemente an der Oberseite mit den blau leuchtenden LEDs besonders gut gefallen.
Im Vergleich zum Vorgänger haben sich die Maße leider etwas zum Nachteil verändert: Der S7 ist 35 cm x 35 cm x 10,4 cm groß und wiegt 3,8 Kilogramm. Aufgrund seiner Bauhöhe schaffte es der smarte Haushaltshelfer während unseres Tests nicht unter alle Möbelstücke. Sowohl der Vorgänger als auch die Roborock-Modelle sind etwas flacher. Potenzielle Käufer sollten ihre Möbelstücke zur Sicherheit messen, bevor sie sich entscheiden.
Das sich im Lieferumfang befindliche Zubehör wirkt durchdacht, wenngleich der Umfang etwas geringer ausfällt als bei der Konkurrenz. Die kompakte Ladestation samt Kabelmanagement lässt sich dank dem praktischen Design platzsparend an der Wand aufstellen.
Vorstellung von Gearbest Studios – youtube.com
Die Handhabung
Bild: Robert Mertens
Die Ersteinrichtung ist schnell und mühelos: Die englischsprachige App installieren und den 360 S7 mit Smartphone und WLAN koppeln. Danach fährt der Saugroboter durch die Wohnung, scannt mit seinem Lasersensor die Räumlichkeiten und speichert eine digitale Karte in der App. Dank dem fortschrittlichen SLAM-Algorithmus sieht die virtuelle Karte äußerst detailliert aus. Der Qihoo 360 S7 erkennt jeden Raum inklusive aller Hindernisse und erhöht seine Saugleistung auf Teppichen automatisch.
Direkt am Gehäuse kann man den S7 ein und ausschalten oder ihn zur Ladestation zurückschicken. Die Sprachsteuerung hat in unserem Test leider nicht funktioniert. Warn- und Statusmeldungen ertönen in klar verständlichem Englisch. In der App kann man den Saugroboter individuell konfigurieren, benutzerdefinierte Bereiche reinigen lassen oder durch No-Go- und No-Mop-Zonen ausschließen und ihn sogar manuell steuern.
Besonders praktisch: In der App sieht man den Zustand der Verschleißteile (Sensoren, HEPA-Filter, Haupt- und Seitenbürste) und die Wechselintervalle.
Bei der Saugleistung haben die Nutzer die Wahl zwischen den Stufen:
- Quiet mit 1.400 Pa und 50 dB
- Standard mit 1.600 Pa und 58 dB
- Max mit 2.000 Pa und 65 dB
Bild: Robert Mertens
Der intelligente Saug-Wisch-Roboter verfügt über eine fortschrittliche Navigation. Er reinigt in systematischen Bahnen und umfuhr in unserer Test-Wohnung jedes Hindernis. Türschwellen und Kanten bereiten dem S7 noch weniger Probleme als der Konkurrenz. Im direkten Vergleich zu Roborock und dem Vorgänger schafft der S7 einen halben Zentimeter mehr. Seine Betriebszeit weiß ebenfalls zu überzeugen und reicht für eine bis zu 150 Quadratmeter große Wohnung aus. Sobald die Akkuleistung nachlässt begibt sich der S7 automatisch zu seiner Ladestation. Sollte er trotz der hohen Betriebszeit nicht fertig geworden sein, nimmt er seine Arbeit nach dem Boxenstopp wieder auf.
Der Schmutzbehälter lässt sich problemlos entnehmen und schnell reinigen. Dank des überdurchschnittlich großen Volumens muss der Behälter nicht so oft geleert werden wie bei den Roborock-Modellen. Die Wischfunktion besitzt leider keine elektrische Wasserpumpe und somit lässt sich die Wassermenge nicht regulieren.
Die Saugleistung
Bild: Robert Mertens
Mithilfe der fortschrittlichen Navigation und der digitalen Karte reinigt der 360 S7 intelligent, gründlich und zielsicher. Auf Teppichen verwendet der kompakte Haushaltshelfer stets die höchste Saugstufe und ist dabei nicht lauter als die Konkurrenz. Mit langen Menschen- oder Tierhaare kommt der S7 bestens zurecht. Aufgrund der Absturzsensoren hat der S7 wie viele andere Saugroboter Probleme mit schwarzen Teppichen.
Dank der praktischen Livekarten-Darstellung in der App können die Nutzer zu jederzeit nachvollziehen, wo sich der S7 befindet und welche Bereiche er gereinigt hat. Mehrere Etagen sind generell möglich, jedoch speichert der Saugroboter nicht mehrere Karten dauerhaft. Aufgrund der systematischen Reinigung braucht der S7 etwas mehr Zeit in den Gängen. In diesen fährt er ständig hin und her und ist somit langsamer als in den normalen Räumen.
Trotz fehlender elektrischer Wasserpumpe überzeugt die Wischfunktion in unserem Test mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen. Die Nutzer können in der App genau festlegen, wo der Saugroboter wischen soll und wo nicht. Das klassische Nasswischen kann die Wischfunktion trotzdem nicht ersetzen.
Hartboden:
Laminat, Vinyl und Parkett bereiteten dem 360 S7 in unserem Test keinerlei Probleme. Sämtliche Verschmutzungen (Staub, Tierhaare, Essensreste, Sand und Kaffeepulver) wurden restlos von den Hartböden in unserer Test-Wohnung entfernt.
Teppichboden:
Auf Teppichböden saugt der S7 mit 2.000 Pa und erwischt zumindest auf Kurzflorteppichen fast alle Verschmutzungen. Auf den höheren Teppichen in unserer Test-Wohnung war das Reinigungsergebnis etwas schlechter.
Ecken und Kanten:
Der S7 hatte weder mit Ecken noch mit Kanten Probleme. Die große Seitenbürste erwischt die meisten Verschmutzungen und kehrt sie in den Saugbereich.
Der 360 S7 im Test: Das Fazit
360 S7 Test
-
Ausstattung, Funktionen und Lieferumfang
-
Verarbeitung
-
Handhabung
-
Saugleistung
-
Preis & Folgekosten
Fazit
Das chinesische Unternehmen Qihoo hat das bewährte Design und die Funktionen der Roborock-Modelle größtenteils übernommen und mit innovativen Ideen ergänzt. Der 360 S7 ist ein intelligenter und modern designter Saug- und Wischroboter und besitzt ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Er verfügt über eine lasergestützte LiDAR-Kartierung und über eine umfangreiche Hinderniserkennung.
Der S7 scannt die Räume und erstellt eine detaillierte digitale Karte. Er lässt sich manuell und per App bedienen und sogar direkt steuern. Die App ist trotz englischer Sprache benutzerfreundlich und selbsterklärend und ermöglicht den Nutzer eine individuelle Konfiguration. In unserem Test überzeugte der 360 S7 mit einer intelligenten und zielgerichteten Navigation und einer gründlichen, systematischen Reinigung. Seine Wischfunktion ist trotz fehlender Dosierung eine Bereicherung und besser gelöst als bei der Konkurrenz. Dasselbe gilt für die Kletterfähigkeit, denn der S7 schafft beachtliche 0,5 cm mehr als die Roborock-Modelle.
Weder von der Verarbeitung noch von den Funktionen her muss sich der smarte Saug-Wisch-Roboter vor den namhaften Konkurrenten verstecken und kostet deutlich weniger Geld als vergleichbare Vorwerk– oder iRobot-Modelle. Das sehr gute Gesamtergebnis trüben nur die in Deutschland nicht verfügbare Sprachsteuerung und die unvorteilhafte Bauhöhe.
Käufer, die mit der Höhe keine Probleme haben und auf der Suche nach einem modernen, leistungsstarken und vielseitigen Haushaltshelfer sind, können unserer Meinung nach bedenkenlos zuschlagen.