eufy RoboVac 12 im Test
Unter dem Markennamen „Eufy“ verkauft das US-amerikanische Unternehmen Anker intelligente Smart-Home-Geräte und clevere Haushaltshelfer. Die bewährte Strategie lautet: Erfolgreiche Produktkonzepte zu kopieren und die Produkte zu einem günstigen Preis anbieten. Mit dem Eufy RoboVac 11 (unserem aktuellen Staubsauger-Roboter Testsieger) hat Anker bewiesen, dass ein guter Saugroboter nicht viel Geld kosten muss. Wir konnten den direkten Nachfolger, den Eufy RoboVac 12, testen und waren sehr gespannt, wie sich der Haushaltshelfer in unserer Test-Wohnung schlägt.
Inhaltsverzeichnis
Weiterführend: Mehr Saugroboter im Test.
Die Vor- und Nachteile im Schnellüberblick
Vorteile | Nachteile |
---|---|
gute Saugleistung | empfindliche Oberflächen sind anfällig für Fingerabdrücke und Kratzer |
hochwertige Optik, großer Lieferumfang | kaum akustische oder optische Benachrichtigungen |
sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis | vereinzelte Probleme bei der Rückkehr zur Ladestation |
hervorragend arbeitende Kollisionssensoren, intelligente BoostIQ-Technologie | keine gute Wahl für höhere Teppichböden |
Ausstattung, Funktionen und Lieferumfang
Mit einer Bauhöhe von nur 7,2 cm besitzt der RoboVac 12 ein sehr flaches Gehäuse und passt deshalb ohne Probleme unter jede Couch oder andere Möbelstücke. Sein modernes Gehäuse hat einen Durchmesser von 33 cm und macht dank dem schwarzen Klavierlack-Look eine äußerst ansprechende Figur. Dafür ist die Oberfläche aus Hartglas sehr empfindlich für Fingerabdrücke und Schmutz. Während unseres Tests litt die Optik bereits nach kurzer Zeit darunter. Mit seinen 4,5 Kilogramm lässt sich der Saugroboter problemlos von Raum zu Raum tragen, ein Griff ist leider nicht vorhanden.
Im Hinblick auf den günstigen Preis sollte man eine nicht allzu breit gefächerte Ausstattung erwarten – doch der Eufy hat uns eines Besseren belehrt! Der RoboVac 12 ist mit einem leistungsstarken 3-Schritt-Reinigungssystem, hochsensiblen Kollisions- und Sturzsensoren, 2 Lithium-Polymer-Batterien und mit der BoostIQ-Technologie ausgestattet. Der 600 ml große Staubbehälter bietet genügend Platz und besitzt zudem einen Allergiker freundlichen HEPA-Filter.
Im Standard-Reinigungsmodus für Hartböden soll der Akku laut Hersteller bis zu 100 Minuten lang durchhalten. Da sich in unserer Wohnung auch Teppiche befinden, hielt der Akku während unseres Tests nur durchschnittlich 50 bis 60 Minuten lang durch. Im Vergleich zu teureren Modellen aus unserem Test ist dies deutlich kürzer und auch das Aufladen dauert mit rund 4 Stunden etwas länger.
Vom Lieferumfang her kann sich der RoboVac 12 nicht nur sprichwörtlich sehen lassen! Wir waren positiv überrascht, was der Hersteller Anker trotz des günstigen Preises alles in den Karton gesteckt hat. Zum Lieferumfang des Saugroboters gehören eine Fernbedienung samt Batterien, eine Dockingstation inklusive Netzteil, ein Werkzeug zum Reinigen, eine ausführliche Bedienungsanleitung, 5 Kabelbinder, 4 Seitenbürsten und ein zusätzlicher Schaumstoff-Filter.
Die Funktionen:
- dreistufiges Reinigungssystem
- Sturz- und Hindernissensoren
- Steuerung per Fernbedienung möglich
- programmierbare Startzeit
- automatische Rückkehr zur Dockingstation
- 1500Pa Saugkraft
- BoostIQ-Technologie
- automatische Wiederaufladung
- Infrarotsensor
- 5 unterschiedliche Reinigungsmodi
- chaotisches Reinigungssystem
- Lithium-Polymer-Batterie
- HEPA-Filter
Die Verarbeitung
Der RoboVac 12 ist tadellos verarbeitet und wirkt noch ein weniger schicker und robuster als sein Vorgänger. Im Handel wird der schicke Saugroboter zu einem günstigen Preis von 220 Euro verkauft. Von der Optik her könnte der Eufy aber auch doppelt so teuer sein. In der schicken Glas-Oberfläche spiegeln sich Gegenstände in der näheren Umgebung. Die einzige Taste auf der Oberfläche leuchtet im Betrieb blau und orange, sobald der Akku zur Neige geht.
Obwohl die Design-Oberfläche unempfindlich für Kratzer ist und im Test einen robusten Eindruck hinterlässt, landen sehr schnell Fingerabdrücke, Hundehaare oder Staubpartikel darauf und verschlechtern die Optik. Dies ist sehr schade, jedoch zum Glück der einzige optische Nachteil des Roboters.
Unabhängig davon ist Anker ein robuster, qualitativ hochwertiger und optisch ansprechender Saugroboter gelungen, der dank seiner äußerst flachen Bauweise fast überall reinigt.
Die Handhabung
Wer auf die Fernbedienung verzichtet, der muss einfach nur die große Taste auf der Gehäuseoberseite drücken und schon beginnt der Roboter mit der Arbeit. Mit einem weiteren Knopfdruck wird der Eufy gestoppt und kann beispielsweise geleert werden. Drückt man den Knopf nicht, reinigt der Saugroboter so lange, bis sein Akku leer ist. Dies erkennt man optisch recht gut, denn der Eufy wird deutlich träger in seinen Bewegungen und leuchtet orange. Akustisch teilt der Roboter dies leider nicht mit.
Ist der RoboVac 12 nicht so weit von seiner Ladestation entfernt, findet er diese recht zuverlässig von alleine. Sobald der Akku während unseres Tests in einem weiter entfernten Raum zur Neige ging, hatte der Roboter aber ein Problem damit, seine Dockingstation zu finden. Dies funktioniert z.B bei Roomba-Modellen um einiges besser.
Auch im Hinblick auf den Staubbehälter bzw. dessen Entleerung sind wir nach unserem Test nicht ganz zufrieden. Der Staubbehälter ist groß, lässt sich sehr einfach komplett aufklappen und problemlos entleeren. Jedoch teilt der Saugroboter eine nötige Entleerung weder optisch noch akustisch mit. Wir mussten jedes Mal von alleine entscheiden, dass der Behälter zu voll ist und geleert werden muss. Dies ist bei den Roomba-Modellen deutlich besser gelöst.
Via Fernbedienung lässt sich der RoboVac 12 nicht nur manuell einstellen, sondern auch individuell programmieren. Beides hat in unserem Test einwandfrei funktioniert. Die Fernbedienung liegt hervorragend in der Hand, besitzt ein gut ablesbares Display und macht einen hochwertigen Eindruck. Per Knopfdruck können die verschiedenen Reinigungsmodi Spot-Reinigung, Max-Modus, Zimmer-Reinigung und Ecken-Reinigung eingestellt werden. Der Eufy reagiert sofort auf jeden Befehl. Die Lautstärke hängt stark vom gewählten Modus ab. Im stärksten Max-Modus ist der Roboter deutlich hörbar. Insgesamt ist der kleine Haushaltshelfer mit seinen relativ leisen 56 dB (Vorgänger etwa 65 dB) aber nicht störend.
Besonders positiv überrascht haben uns die hervorragend funktionierenden Sensoren. Leider waren die Schmutzsensoren nach ca. einer Woche verschmutzt und mussten gereinigt werden. Der RoboVac teilte uns dies mit einem dreimaligen Piepsen mit.
Die Saugleistung
Wir haben den RoboVac 12 auf verschiedenen Oberflächen getestet und ließen ihn Hundehaare, Staub sowie diverse Verschmutzungen von Hart- und Teppichböden reinigen. Aufgrund der flachen Bauweise saugt der kleine Helfer ohne Probleme unter allen Möbelstücken und gelangt fast überall hin.
Mit seinen beiden Seitenbürsten schaufelt der Eufy jegliche Verschmutzungen zu seiner Mitte, um sie einzusaugen. Die Reinigungsleistung hat uns während unseres Tests auf jeden Fall überzeugt. Der RoboVac 12 ist sehr leistungsstark und entfernt auch durch den etwas stärkeren Saugmotor (1500Pa / Vorgänger nur 1000Pa), deutlich schneller Verschmutzungen als sein Vorgänger.
Dem paralel getesteten Roomba 866 bereiten Haare keine Probleme, da er keine Borsten, sondern eine breite Gummiwalze besitzt. Beim RoboVac 12 sieht die Sache anders aus, denn an seiner Unterseite befindet sich eine Rundbürste. In dieser haben sich über unseren zweiwöchigen Testzeitraum sehr viele Haare verfangen und dies machte die Reinigung nicht gerade einfach. Zum Glück ist der Staubbehälter recht groß und somit muss dieser nicht ganz so oft geleert werden. Dies kann aber auch daran liegen, dass der RoboVac 12 auch mit einem vollen Behälter ohne Benachrichtigung einfach weitersaugt.
Unter dem Strich ist die Reinigungsleistung natürlich etwas schlechter als beispielsweise bei den fast doppelt so teuren Roombas. Im Hinblick auf den günstigen Preis können wir dem Haushaltshelfer ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigen.
Teppichboden:
Die Reinigungsleistung ist auf harten Böden, wie Laminat, Parkett oder Vinyl, am besten und lässt mit der Höhe des Teppichs spürbar nach. Alle Hundehaare konnte der Eufy in unserem Test nicht aus den Teppichböden entfernen.
Ecken und Kanten:
Dank seiner 2 seitlichen Bürsten reinigt der RoboVac 12 in Ecken, Kanten und an Rändern hervorragend und erwischt trotz seiner runden Bauweise alle zum Test platzierten Schmutzpartikel entlang der Sockelleiste.
Der eufy RoboVac 12 im Test: Das Fazit
eufy RoboVac 12 Test
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Ausstattung, Funktionen und Lieferumfang
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Verarbeitung
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Handhabung
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Saugleistung
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Preis & Folgekosten
Testfazit
Im direkten Vergleich zu einem mehr als doppelt so teuren Roomba 866 macht der RoboVac eine recht gute Figur. Er reinigt „nur“ gut und nicht sehr gut, findet nicht immer selbstständig zu seiner Ladestation zurück und macht seine Nutzer nicht auf einen vollen Behälter aufmerksam. Dafür ist er günstiger und flacher. Er besitzt zudem eine edlere Optik und lässt sich via Fernbedienung steuern. Die Behälterentleerung ist besser gelöst als bei der Konkurrenz, denn der Staubbehälter lässt sich komplett aufklappen und ausschütteln.
Käufer, die nicht sehr viel Geld ausgeben wollen und dennoch einen optisch und technisch überzeugenden Saugroboter benötigen, werden mit dem Eufy RoboVac 12 definitiv zufrieden sein! Der kompakte Haushaltshelfer reinigt zuverlässig, lässt sich einfach bedienen und für den täglichen Einsatz programmieren.
Insgesamt ist der „neue 12er“ eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorgänger-Modell und bietet dabei das gleiche unschlagbare Preis-Leistungs-Verhältnis. Deshalb wird der eufy RoboVac 12 unser neuer Testsieger und wir sprechen eine klare Kaufempfehlung für alle aus, die nicht mehr als 250€ in einen Saugroboter investieren wollen!