Yeedi Vac Max im Test

Der neue Yeedi Vac Max ist das aktuelle Top-Modell des günstigen Herstellers und ist, zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Testberichts, für ca. 350 Euro im Handel erhältlich. Genau wie der von uns schon zuvor getestete Yeedi 2 Hybrid, ist auch der Vac Max mit der neuen automatischen Absaugstation, der Yeedi Vac Station, kompatibel. Im Paket mit der automatischen Absaugstation kostet er knapp 500 Euro. Wir haben den Yeedi Vac Max zwei Wochen lang ausführlich getestet. Im Testbericht schildern wir, wie gut er sich auf verschiedenen Böden und im Alltag schlägt.

Weiterführend: Unser Saugroboter Test.

Ausstattung, Funktionen und Lieferumfang

Der intelligente Saug-Wischroboter besitzt ein ansprechendes sowie modernes Runddesign in Weiß mit schwarzen Akzenten. Er erinnert stark an den Yeedi 2 Hybrid, welchen wir erst vor kurzem getestet haben. Lediglich die zweite Rundbürste fehlt dem Vac Max.

An der Oberseite befinden sich ein TOF-Sensor (Kamera), eine WLAN-LED und ein Anschaltknopf. Mithilfe des Time-of-Flight Sensors navigiert der Roboter zielsicher durch die Wohnung und fertigt eine Karte der Räumlichkeiten an. Navigation und Mapping sind technisch bedingt nicht ganz so präzise wie bei einem fortschrittlichen LDS-Sensor.

Statt eines Laserturms befindet sich an der Oberseite also eine nach oben ausgerichtete Kamera. Mit dieser scannt der Yeedi Vac Max die Decken der Wohnung. Nach seinem ersten Durchlauf fertigt der Saugroboter eine digitale Karte der Räumlichkeiten an. Der Yeedi bedient sich eines kleinen aber feinen Tricks, den auch einige Ecovacs-Modelle verwenden: Er kann zwischen den aufgezeichneten Raumdaten und dem tatsächlich gefahrenen Weg unterscheiden. Deshalb sehen die Nutzer in der App blau gezeichnete Räume mit weißen Bereichen, die der Saugroboter tatsächlich anfahren konnte, und geraden Wänden.

Laut dem Hersteller soll der Vac Max die Komplettreinigung 3 Mal absolvieren, bis die Karte optimal ist. Bei schlechteren Lichtverhältnissen oder Dunkelheit lässt die Navigationsgeschwindigkeit nach oder der Saugroboter bricht sogar ab. Die kamerabasierte vSLAM-Navigation ist einer Lasernavigation unserer Meinung nach deutlich unterlegen, doch dazu später mehr.

Der Vac Max erkennt mithilfe der Kamera und mehreren Sensoren Hindernisse sowie Treppen, kehrt nach der Reinigung automatisch zur Ladestation zurück und lässt sich intuitiv per App bedienen. In der Anwendung können die Nutzer unter anderem virtuelle Sperrzonen errichten, zeitgeplante Reinigungen programmieren, eine selektive Raumreinigung durchführen und die Fortführung der Reinigungsarbeit nach Aufladung aktivieren. Der Hybrid-Saugroboter lässt sich zudem per Sprache (Alexa und Google) steuern und manuell per Knopfdruck starten.

Auch die weiteren technischen Daten können sich sehen lassen: Der Yeedi Vac Max besitzt eine hohe theoretische Saugkraft von 3.000 Pa und einen leistungsstarken Lithium-Ion-Akku mit 5.200 mAh. Laut Hersteller beträgt die maximale Betriebszeit 200 Minuten. Die einfache Wischfunktion zeichnet sich durch eine freischwingende Wischplatte aus.

Öffnet man die Klappe, kommen ein QR-Code für die App-Einrichtung, der Staub- und Wasserbehälter, ein Schalter und ein kleines Reinigungswerkzeug zum Vorschein. An der Unterseite befinden sich ein großer Saugschlitz mit der Hauptbürste und ein Navigationsrädchen. Mit seinen großen Rädern bewegt sich der Vac Max zielstrebig durch die Räumlichkeiten. Bis zu 2 cm hohe Hindernisse werden problemlos überwunden.

In der Verpackung des hybriden Saugroboters befinden sich eine Ladestation samt Kabelmanagement, der Wasserbehälter mit Wischplatte, eine kleine Reinigungsbürste, 1 Seitenbürste, eine Bedienungsanleitung, Einwegtücher, 4 Mehrweg-Wischtücher und ein HEPA-Filter. Für einen zum Testzeitpunkt günstigen Preis von rund 350 Euro können sich Ausstattung, Funktionen und Lieferumfang definitiv sehen lassen.

Funktionen & Produktdaten

Die Absaugstation „Vac Station“

Die automatische Absaugstation von Yeedi erhält man entweder einzeln oder im Paket mit dem Vac Max. Die Absaugstation wird mit insgesamt 2 Staubbeuteln und einem passenden Stromkabel geliefert. Es ist nicht möglich, die Absaugstation ohne Staubbeutel zu nutzen. Mit knapp 3 Euro sind die Folgekosten für neue Staubbeutel relativ gering.

Sofern vorhanden, ersetzt sie, als komplette Basisstation, auch die beim Vac Max mitgelieferte kleine Ladestation. Auf der Unterseite sieht man den Absaugkanal, welcher in transparentem Kunststoff gehalten ist. Dies kennen wir so auch von der Absaugstation des Roborock S7. Bei Verstopfungen sieht man also genau wo das Problem ist.

Die Verarbeitung

Der 34,3 cm x 7,7 cm große und 3,5 Kilogramm schwere Yeedi Vac Max besitzt aufgrund des fehlenden Laserturms eine geringe Bauhöhe und passt somit problemlos unter fast jedes Möbelstück. Die Verarbeitung macht in unserem Test einen guten Eindruck, kommt aber nicht ganz an die Materialqualität des ebenfalls sehr günstigen Dreame F9 heran. Der Yeedi Vac Max besteht zu weiten Teilen aus mattem Kunststoff, welcher einen nicht ganz so wertigen Eindruck aber trotzdem robusten hinterlässt.

Der große Bumper an der Frontseite schützt den Saugroboter vor Beschädigungen durch Kollisionen mit Möbelstücken. Leider besteht der Bumper aus glänzendem Kunststoff und ist damit anfällig für Kratzer.

Die kleine Ladestation besteht aus einfachem, leichten Kunststoff und besitzt ein integriertes Kabelmanagement.

Sofern man die automatische Absaugstation mit erworben hat, kann man sich hier über ein sehr robustes, gut verarbeitetes Gerät freuen. Die Material- und Verarbeitungsqualität sind, gemessen am günstigen Preis, sehr gut.

Die Handhabung

Am besten man installiert erst einmal die Yeedi-App: Den Deckel öffnen, mit dem Smartphone den QR-Code scannen, die App herunterladen und den Saugroboter mit dem Smartphone koppeln. Vor der ersten Reinigung sollte man am besten alle Türen öffnen und nicht benötigte Gegenstände aus der Wohnung entfernen.

Der Yeedi Vac Max scannt mit seiner Kamera die Räume und fertig eine digitale Karte an. Diese sieht nicht ganz so detailliert aus wie bei der Konkurrenz, reicht aber aus. Immerhin lässt sich die Yeedi-App intuitiv bedienen und überzeugt in unserem Test mit einem übersichtlichen Design und vielen nützlichen Funktionen. In der App kann man die Saugkraft in 3 Stufen regulieren, die Wasserzufuhr individuell einstellen, virtuelle Sperr- und No-Wisch-Zonen einrichten (nach 3 – 5 kompletten Reinigungsdurchläufen), eine regelmäßige Reinigung programmieren und den Roboter bestimmte Bereiche säubern lassen. Die Bedienung per Sprachbefehl funktionierte einwandfrei.

Während unseres Test ist uns mehrfach aufgefallen, dass die kamerabasierte vSLAM-Navigation nicht ganz mit einer fortschrittlichen Laser-Navigation mithalten kann. Der Hybrid-Saugroboter aus China orientiert sich an den Zimmerdecken und dies kann unter Umständen zu einem großen Problem führen. Darüber hinaus spielen auch die Lichtverhältnisse eine große Rolle. Am besten sollte man den Yeedi nur am helllichten Tag arbeiten lassen.

 Der Hybrid-Saugroboter blieb während unseres Tests einige male an Hindernissen hängen und verfuhr sich unter der Couch. Größere Hindernisse wie Schränke oder Türen erkannte der Saugroboter mithilfe seiner Kamera problemlos und stoppte rechtzeitig. Bei Gegenständen, die niedriger als die Kniehöhe sind, funktionierte dies leider nicht so zuverlässig, so dass der Bumper regelmäßig im Einsatz ist. Kleinere Hindernisse wie Türschwellen bereiteten dem Vac Max jedoch keine Probleme. Unter dem Strich navigiert der vergleichbare Dreame F9 um einiges zuverlässiger und ist somit unter diesem Gesichtspunkt die bessere Wahl.

Die überdurchschnittlich lange Betriebszeit von maximal 200 Minuten können wir nach unserem Test bestätigen. Aufgrund der teilweise unterdurchschnittlichen Navigation geht leider einiges an Reinigungszeit verloren. Die Rückkehr zur Ladestation funktionierte zuverlässig und nach Aktivierung führte der Saugroboter seine Arbeit nach Aufladung automatisch fort. Eine Akkuaufladung ist in rund 240 Minuten erledigt. Das Betriebsgeräusch hängt von der eingestellten Saugstufe ab und lag in unserem Test zwischen vergleichsweise niedrigen 56 und 63 dB.

Die Absaugstation funktioniert in der Praxis ohne Probleme. Der Saugroboter fährt diese automatisch an und die Absaugstation leert den Staubbehälter des Roboters ohne Rückstände zu hinterlassen.

Die Saugleistung

Die Saugleistung wird vom Hersteller mit beachtlichen 3.000 Pa angegeben. Damit liegt er in der Spitzengruppe aller bisher getesteten Saug-Wisch-Roboter. Um die Reinigungsleistung auf verschiedenen Oberflächen in der Praxis zu messen, haben wir diverse Schmutzpartikel in Form von künstlichen Haaren, feinem Sand und einem Müsli-Mix auf den Böden unserer Test-Wohnung und unserem Test-Parcours verteilt.

Hartboden:

Der Hybrid-Saugroboter aus China reinigte sämtliche Hartböden in unserer Test-Wohnung gründlich und muss sich diesbezüglich nicht vor der Konkurrenz verstecken. Die Seitenbürste leistet ganze Arbeit und führen den losen Schmutz zuverlässig zur Hauptbürste. Auf unserem Test-Parcours konnte der Yeedi etwa 97% des Sand-Müsli-Gemisches aufnehmen. Den Parcours reinigte er sehr gründlich, benötigte aber auch mehr Zeit als viele andere Modelle.

Teppichboden:

Auf Teppichen war die Reinigungsleistung etwas schlechter als bei unseren Testsiegern, aber im Vergleich mit anderen Modellen dieser Preisklasse, sehr gut. Auch die neue, automatische Saugkrafterhöhung auf Teppichen leistet zuverlässig ihren Dienst. Im Härtetest auf einem etwa 1cm hohen Teppich konnte der Yeedi etwa 75% des Sand-Müsli-Gemisches aufnehmen.

Ecken und Kanten:
Mithilfe der Seitenbürste entfernte der Yeedi fast alle Schmutzpartikel aus den Ecken und Kanten unseres Test-Parcours und von den Sockelleisten der Wohnung. Im direkten Vergleich leistete der Yeedi 2 Hybrid mit seinen 2 Seitenbürsten hier aber eine bessere Arbeit.

Wischfunktion:
Die Wischfunktion besitzt eine frei schwingende Wischplatte und eine elektronisch regelbare Wasserzufuhr. Eine tiefenwirksame Reinigungsleistung konnten wir trotzdem nicht erzielen. Im Gegensatz zu den Vorgängern kann der Yeedi im Wischmodus, Teppiche automatisch erkennen und umfahren. So muss man nicht mehr zwingend manuelle No-Mop-Zonen in der App anlegen. Tipp: Bei Nichtverwendung sollte man das Wischtuch aber am besten entfernen.

Das Wasservolumen reicht für bis zu 100 m² aus. Da der Vac Max nicht über eine vibrierende/sich bewegende Wischplatte verfügt, sind die Wischergebnisse nicht so gut wie z.B. bei unserem Testsieger im Saugroboter Test, dem Roborock S7. Grundsätzlich sollte aber klar sein, das die Wischfunktion nicht den klassischen Mopp ersetzen kann. Sie ist aber eine gute Alternative um schnell und einfach feucht zu wischen und so losen Schmutz aufzunehmen.

Der Yeedi Vac Max im Test: Das Fazit

Aktueller Preisvergleich & Verfügbarkeit

Preishistorie

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